CDU Gemeindeverband Stuhr

CDU und FDP beantragen Überarbeitung des Kita Entwicklungskonzeptes

Die Fraktionen der CDU und FDP im Rat der Gemeinde Stuhr stellen folgenden Antrag zur Beratung und Beschlussfassung im Ausschuss für Jugend, Freizeit, Kultur und Soziales und im Rat der Gemeinde Stuhr:

 

Die Verwaltung der Gemeinde Stuhr prüft mit Vertretern der Kindertageseinrichtungen (Leitung als auch Personal), der Elternschaft und der Politik eine mögliche Überarbeitung des bestehenden Entwicklungskonzeptes von 2018 für die Kindertagesstätten in der Gemeinde Stuhr. Hierzu wird ein geeignetes und ergebnisorientiertes Format geschaffen, welches auf einen breiten Konsens unter den beteiligten Gruppen abzielt.

 

Beide Fraktionen begründen den Antrag folgendermaßen: 

Das Niedersächsische Kindertagesstättengesetz (NKiTaG) legt in § 2 Abs. 1 den Auftrag von Tageseinrichtungen für Kinder fest. Tageseinrichtungen dienen der Erziehung, Bildung und Betreuung von Kindern. Die Gemeinde Stuhr bietet mit dem Entwicklungskonzept für die Kindertagesstätten aus dem Jahr 2018 Rahmenbedingungen an, in denen Erziehung, Bildung und Betreuung gleichermaßen realisiert werden sollen. Das damals beschlossene Konzept wurde unter dem Eindruck von einer hohen Arbeitsbelastung für die Erziehungskräfte, hohen Personalausfällen, dadurch bedingten Schließungen von Gruppen und damit einer anfälligen Zuverlässigkeit der Betreuungszeiten beschlossen. Vor dem Hintergrund eines steigenden Mangels an pädagogischen Fachkräften, eines zunehmenden Betreuungsbedarfs sowie neuer Herausforderungen wie steigende Zuweisung von Geflüchteten und Auswirkungen der Corona-Pandemie müssen die Rahmenbedingungen des Entwicklungskonzeptes auf Aktualität geprüft werden, mit dem Ziel die Qualität und Verlässlichkeit der Bildung und Betreuung in den Kindertagesstätten auch in Zukunft zu sichern.

Bereits in der vorletzten Sitzung des Ausschusses für Jugend, Freizeit, Kultur und Soziales am 22. März 2022 wurde von einigen Parteivertretern eine Überarbeitung des Kita Entwicklungskonzeptes in Erwägung gezogen. Vorausgegangen war eine Diskussion zur Beschlussvorlage der Gruppenbildung für das Kindergartenjahr 2022/2023. Die Kürzung der Betreuungszeiten, vor allem in den Randbereichen, traf auf das Unverständnis vieler Eltern. In erster Linie war und ist die Kürzung auf den Mangel von Fachkräften zurückzuführen, hervorgerufen durch langfristige Versäumnisse des Kultusministeriums in der Ausbildung von Erziehern und dem fehlenden Mut auch Pilotprojekte wie eine duale Ausbildung im Land Niedersachsen voranzutreiben. Deshalb müssen insbesondere Schwerpunktthemen wie Fachkräftemangel, Mitarbeitergewinnung und -bindung, und duale Ausbildungsmöglichkeiten für angehende Erzieher in dem bestehenden Entwicklungskonzept gemeinsam mit den Erziehern überprüft werden. Elternbefragungen sind ebenfalls erforderlich, um einen Einblick in den tatsächlichen Bedarf an Betreuungsplätzen und -zeiten in Zusammenarbeit mit den Gemeindeelternrat zu geben. Themen wie das vom Rat beschlossene digitalisierte Anmeldeverfahren, Platz-Sharing, Quereinstiegsmöglichkeiten und Sprachförderung müssen als möglichen Bestandteil des Entwicklungskonzeptes diskutiert werden um letztendlich einen breiten Konsens in Stuhr für eine zukunftsfähiges ganzheitliches Konzept für Kinder, Eltern, Erzieher und der Gemeindeverwaltung zu erreichen.